Assistenzhunde begleiten und unterstützen ihren Teampartner Mensch und ermöglichen vielen Betroffenen dadurch wieder mehr Selbstständigkeit im Alltag und Teilhabe am sozialen Leben.

Assistenzhunde sind somit wortwörtlich ein Türöffner zurück in die Gesellschaft…

Die Aufgabenbereiche der verschiedenen Assistenzhunde sind sehr unterschiedlich. Allerdings ist eine der wichtigsten Hilfestellungen, oder besser gesagt, das größte Geschenk für die Betroffenen, die psychosoziale Unterstützung, die sie durch ihren Hund erfahren – egal für welchen Bereich der Assistenzhund letztendlich ausgebildet wird…

Aber bitte vergessen Sie nie, auch ein Assistenzhund ist ein Hund und es muss immer sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse des Hundes im Vordergrund stehen.

Informieren Sie sich hier über die verschiedenen Assistenzhunde und ihre Aufgabenbereiche.

Ein Diabeteswarnhund kann vor einer Hypo- oder Hyperglykämie rechtzeitig warnen. Er hat gelernt Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu erkennen, anzuzeigen und seiner Ausbildung entsprechend zu agieren. Der ausgebildete Diabeteswarnhund unterstützt den Diabetiker dabei kritische Situationen zu vermeiden oder im Notfall Hilfe zu holen.  

Ständiges Blutzuckermessen der Betroffenen und die Sorge um eine drohende Unterzuckerung beeinflusst häufig das gesamte Familienleben. Oft liegen Störungen bei der Selbstwahrnehmung einer Hypoglykämie vor, hier kann der ausgebildete Diabeteswarnhund eine große Stütze sein. Durch das frühzeitige Warnen des Hundes, können entsprechende Maßnahmen ergriffen und kritische Werte vermieden werden. Ist bereits ein Notfall eingetreten und der Betroffene nicht mehr handlungsfähig, kann der Hund Hilfe holen.

Die Ausbildung des Hundes wird dem jeweiligen Mensch-Hund-Team angepasst und findet in Form der Selbstausbildung statt. Das bedeutet, Sie als Diabetiker sind an der Ausbildung Ihres Diabeteswarnhundes maßgeblich beteiligt und direkt von Anfang an eingebunden.

....weitere Infos zur Diabeteswarnhundausbildung

Der Epilepsiewarnhund kann Anzeichen erkennen, die auf einen kommenden Anfall hinweisen und dies seinem Menschen signalisieren. Er kann Notfallmedikamente bringen und ggf. einen Notruf auslösen.

Die Ausbildung eines Epilepsiewarnhundes ist für seine Besitzer eine besondere Herausforderung und erfolgt ausschließlich in der Selbstausbildung mit Trainerunterstützung. Dies erfordert auch von der Familie oder den pflegenden Personen entsprechenden Einsatz. Die Ausbildung beginnt im günstigsten Fall im Welpenalter.

PTBS – Posttraumatische Belastungsstörung, eine Krankheit mit unzähligen Symptomen und Erscheinungsbildern. Äußerliche Wunden heilen, Narben auf der Seele bleiben ein Leben lang. Man sieht Betroffenen ihr Handicap von außen nicht an, Panikattacken, Alpträume, Schlafstörungen, Flashbacks, innere Unruhe, Angst vor der Angst und vieles mehr belasten und lähmen ihren Alltag.

Der PTBS Assistenz-Begleithund unterstützt vor allem im psychosozialen Bereich. Er hat gelernt in den oben genannten Situationen frühzeitig körperlichen Kontakt aufzunehmen und versucht durch Berührungen die Aufmerksamkeit seines Menschen auf sich zu lenken um diesen wieder auf das Hier und Jetzt zu fokusieren. Hierdurch erfährt der Betroffene Sicherheit und Zuneigung. Ein PTBS Assistenz-Begleithund hat unter anderem gelernt auf Kommando eine bestimmte Position einzunehmen um Personen abzublocken und seinem Menschen die benötigte Individualdistanz zu ermöglichen.

Begleithunde LPF helfen und begleiten ihre Menschen im Alltag und unterstützen im Bereich lebenspraktischer Fähigkeiten (LPF) um ihnen das tägliche Leben zu erleichtern. Typische alltägliche Handgriffe wie z.B. Türen öffnen, Lichtschalter betätigen, Gegenstände aufheben oder holen und anreichen, beim Ausziehen helfen, das Telefon bringen, die Waschmaschine ausräumen oder einen Notruf bedienen, können vom Hund übernommen werden. Dadurch schenken sie ihrem Assistenznehmer mehr Unabhängigkeit.

Ausserdem können durch den  täglichen Umgang mit dem Hund Symptome, wie z.B. eine Spastik, gemindert werden.

Der Begleithund trägt zur Lebensfreude und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bei, wie z.B. Teilnahme verschiedenen Hundeaktivitäten in der Gruppe etc..

Das Einsatzgebiet von Therapie- oder Besuchshund ist vielfältig. In Kindergärten, bei der Kinder- und Jugendarbeit, in Seniorenheimen oder bei der Gesprächstherapie, um nur einige Beispiele zu nennen, bereichert ein Therapie- oder Besuchshund den Alltag.  Schon allein die Anwesenheit eines Hundes führt bei den Betroffenen zu einem deutlichen Abbau von Stress und Angst. Somit zeigt die Anwesenheit eines Therapiehundes seinen Erfolg vor allem im psychosozialen Bereich.  Der Hund lässt den Menschen Emotionen neu erleben und erfahren. Zur Linderung der Symptome bei neurologischen und psychischen Erkrankungen oder Behinderungen werden durch den Einsatz eines Therapie- oder Besuchshundes ebenfalls sehr gute Behandlungserfolge erzielt. 

Ein Therapie- oder Besuchshund kann jedoch niemals seriös mal eben für alle Bereiche ausgebildet werden. Das spätere Einsatzgebiet sollte festgelegt werden und der Hund mit diesem Schwerpunkt ausgebildet werden.